Pfarrhof Erl
#143 / Erl / 2011-2013
Im Zuge eines ausgeschriebenen Wettbewerbs 2011 entstand der röm.-kath. Pfarrhof in der tirolerischen Gemeinde Erl. Innerhalb einer gewachsenen Dorfstruktur mit ihren klar definierten und prägnanten Zentren, dem Kirchenbau, dem Friedhof und der angrenzenden Nebengebäude, entstand die Aufgabe ein neues Pfarrgebäude zu errichten. Der dabei entstandene und mit dem ersten Preis prämierte Entwurf stellt sich der Dualität zwischen geistiger und weltlicher Form in Gestalt eines solitären Baukörpers.
Der sakrale Bereich, die Kirche und die Friedhofbereiche, treten durch die Konzeption des Pfarrhofs in regelmäßige Sichtbeziehungen und schränken deren Zusammenwirken nicht ein. Die Kirche mit ihrer Umgebung bleibt weiterhin der optisch markante Ruhepol der Ortsmitte und spiegelt sich optisch in der Gestalt des neuen Pfarrhofs wieder. Die Form und Materialität des Kirchendachs wird konstruktiv aufgenommen, die Blickbezüge zwischen den Gemeindestraßen, Pfarrhof und Kirche
aufrechterhalten und in der Gestaltung berücksichtigt. Durch die Beziehungen der Areale Kirche und Friedhof, Pfarrgarten und Pfarrhof entsteht ein sinnbildliches Ensemble, das, einer Insel gleich, das Zentrum des Ortes und der Pfarrgemeinde bezeichnet. Den letzten Akt, die Zusammenführung der Gesamtanlage beschreibt die Umschließung der Areale mit einer Friedhofsmauer in Stahlbeton, die bildhafte Grenze zwischen Himmel und der Welt.